Illustration
Chansons mortes
I
oiseaux dans la forêt chantez
tant que le vert persiste
car vite trop vite
tout défleurit
j’étais là-haut j’ai vu
la splendeur du monde
mais pourquoi pleures-tu
rossignol
et je suis descendu
passsant joie et peine
tout a changé le soir
ramène la fatigue
le vent glace
le faible vert
oiseaux adieu
je ne puis vous suivre
2
je me souviens des jours tendres
automne tu dressais
ta fantasmagorie
si colorée si pâle
ma vallée où sont tes frères
aujourd’hui désert
comment te reconnaître
tout est solitude
de ta bouche blafarde
sort une étrange mélodie
la terre s’entr’ouvre
j’aperçois le fond
chante toujours chante
couché je repose
le tilleul fait pleuvoir
sa feuille sur moi
3
déjà le retour des oiseaux
des chansons d’autrefois
ma jeunesse insouciante
revient-elle avec eux
mais je suis fou je pense
en voyant les nuages chasser
au vent d’automne les oiseaux
j’ai cru le printemps
sur la montagne un arbre abrite
le départ bruyant des oiseaux
l’arbre est las il agite
une dernière fois ses rameaux
4
en rêve je me suis vu
devant la maison de mon père
regardant l’heureuse vallée
de mon enfance
l’air était doux et jouait
parmi les feuilles printanières
l’essaim de pétales tombait
sur ma poitrine et mes cheveux
je m’éveille la lune
luit au coin du bois
sa pâle lueur éclaire
un pays inconnu de moi
je regarde et je vois
pétales de glace
le paysage blanc de neige
et mes cheveux d’âge
5
joie de l’aube des feuilles
les étoiles abîmées
migrent dans le coeur
célestes pensées
6
te rappelles-tu le jardin
le château au-dessus des arbres
et comme nous attendions
le printemps
est arrivé le musicien
le même chaque année
nous sommes sortis ensemble
dans le monde en fleurs
nous avons voyagé
envoyés dispersés
quand je demande de tes nouvelles
personne ne me répond
adieu château
que le couchant dore
dort le musicien
ivre de rêves
les parents sont morts
depuis longtemps
ceux qui sont restés
ne nous connaissent plus
***
Nachklänge
I
Lust’ge Vögel in dem Wald,
Singt, solang es grün,
Ach wer weiß wie bald, wie bald
Alles muß verblühn !
Sah ich’s doch vom Berge einst
Glänzen überall,
Wußte kaum, warum du weinst,
Fromme Nachtigall.
Und kaum ging ich über Land,
Frisch durch Lust und Not
Wandelt’ alles, und ich stand
Müd im Abendrot.
Und die Lüfte wehen kalt,
Übers falbe Grün,
Vöglein, euer Abschied hallt —
Könnt ich mit euch ziehn !
2
O Herbst, in linden Tagen
Wie hast du rings dein Reich
Phantastisch aufgeschlagen,
So bunt und loch so bleich !
Wie öde, ohne Brüder,
Mein Tal so weit und breit,
Ich kenne dich kaum wieder
In dieser Einsamkeit.
So wunderbare Weise
Singt nun dein bleicher Mund,
Es ist, als öffnet’ leise
Sich unter mir der Grund.
Und ich ruht’ überwoben,
Du sängest immerzu,
Die Linde schüttelt oben
Ihr Laub und deckt’ mich zu.
3
Schon kehren die Vögel wieder ein,
Es schallen die alten Lieder,
Ach, die fröhliche Jugend mein
Kommt sie wohl auch noch wieder ?
Ich weiß nicht, was ich so töricht bin !
Wolken im Herbstwind jagen,
Die Vögel ziehn über die Wälder hin,
Das klang wie in Frühlingstagen.
Dort auf dem Berge da steht ein Baum,
Drin jubeln die Wandergäste,
Er aber, müde, rührt wie im Traum
Noch einmal Wipfel und Aste.
4
Mir träumt’, ich ruhte wieder
Vor meines Vaters Haus
Und schaute fröhlich nieder
Ins alte Tal hinaus,
Die Luft mit lindem Spielen
Ging durch das Frühlingslaub,
Und Blütenflocken fielen
Mir über Brust und Haupt.
Als ich erwacht, da schimmert
der Mond vom Waldesrand,
Im falben Scheine flimmert
Urn mich ein fremdes Land,
Und wie ich ringsher sehe :
Die Flocken waren Eis,
Die Gegend war vom Schnee,
Mein Haar vom Alter weiß.
5
Es schauert der Wald vor Lust,
Die Sterne nun versanken,
Und wandeln durch die Brust
Als himmlische Gedanken.
6
Gedenkst du noch des Gartens
Und Schlosses überm Wald,
Des träumenden Erwartens :
Ob’s denn nicht Frühling bald ?
Der Spielmann war gekommen,
Der jeden Lenz singt aus,
Er hat uns mitgenommen
Ins blühnde Land hinaus.
Wie sind wir doch im Wandern
Seitdem so weit zerstreut !
Frägt einer nach dem andern,
Doch niemand gibt Bescheid.
Nun steht das Schloß versunken
Im Abendrote tief
Als ob dort traumestrunken
Der alte Spielmann schlief’.
Gestorben sind die Lieben,
Das ist schon lange her,
Die wen’gen, die geblieben,
Sie kennen uns nicht mehr.
(Joseph von Eichendorff)