
Illustration: Alexis Becard
2
je vais de rue en rue
de maison en maison
je sais bien pourquoi
je vois tout noir
des gens passent
l’air joyeux
belles voitures belles maisons
j’en perds la raison
quand je vois les bleus nuages
par-dessus les toits
et dehors le soleil
voyager
j’en ai les larmes aux yeux
au milieu de la liesse
car ceux qui m’aiment
sont loin de moi
3
ma chanson mes larmes
voyagez
par-dessus les gouffres
vers ma bien-aimée
si vous la trouvez rose et gaie
dites-lui que je languis
si vous la voyez triste jour et nuit
dites-lui que je vais bien
si elle ne m’aime plus
alors il n’y a plus ni joie ni peine
allez et dites à mes amis
que je suis mort
4
je t’ai laissée je suis parti
mon amour mon coeur
et tu vis au milieu de gens
qui te veulent du mal
qui envient
la beauté la fête
périsse l’amour
ils seraient ravis
nos allées vertes
dans la forêt
sont devenues
froides et désertes
des milliers d’étoiles
fixent le ciel
et resplendissent
sur de la neige
mon âme est si triste
les rues désertes
je n’ai que mon luth
Pour ma détresse
je voudrais reposer
les vents à la fenêtre
dors mon amour dors
notre amour veille
5
l’herbe était tendre
et le ciel bleu
nous deux ensemble
le pré radieux
le rossignol
rechante-t-il
et l’alouette
dans l’air tiédi
je les entends
au loin sans toi
c’est le printemps
mais pas pour moi
6
vers les forêts vont les nuages
ils passent sur le toit
je voudrais me suspendre
et voler avec eux
j’erre dans les bois
je m’assieds je pense
j’essaie un air
je me tiens coi
de gaies histoires
me viennent
je les écris
pourtant j’ai tant de peine
des chansons que j’ai écrites
il y a longtemps
mon amour était fidèle
le monde brillait
je me souviens d’elles
ému
ce dont elles parlent
n’est plus
ces nuages passent
les oiseaux s’éveillent
tout est gai luisant
et s’étend au loin
parfois il pleut
mêlé de soleil
ta maison ton jardin brillent
dans l’arc-en-ciel
mais tu n’as plus de peine
tu ne m’attends plus
moi je souffre encore
ces enchantements me tuent
***
2
Ich geh durch die dunklen Gassen
Und wandre von Haus zu Haus,
Ich kann mich noch immer nicht fassen,
Sieht alles so trübe aus.
Da gehen viel Manner und Frauen,
Die aile so lustig sehn,
Die fahren und lachen und bauen,
dal mir die Sinne vergehn.
Oft wenn ich bläuliche Streifen
Seh über die Dacher fliehn,
Sonnenschein draußen schweifen,
Wolken am Himmel ziehn :
Da treten mitten im Scherze
Die Tränen ins Auge mir,
Denn die mich lieben von Herzen
Sind aile so weit von hier.
3
Lied, mit Tränen halb geschrieben,
Dorthin über Berg und Kluft,
Wo die Liebste mein geblieben,
Schwing dich durch die blaue Luft
Ist sie rot und lustig, sage :
Ich sei krank von Herzensgrund ;
Weint sie nachts, sinnt still bei Tage,
Ja, Bann sag : ich sei gesund !
Ist vorbei ihr treues Lieben,
Nun, so end auch Lust und Not,
Und zu allen, die mich lieben,
Flieg und sage : ich sei tot !
4
Ach Liebchen, dich ließ ich zurücke,
Mein liebes, herziges Kind,
Da lauern viel Menschen voll Tücke,
Die sind dir so feindlich gesinnt.
Die möchten so gerne zerstören
Auf Erden das schöne Fest,
Ach, könnte das Lieben aufhören,
So mögen sie nehmen den Rest.
Und aile die grünen Orte,
Wo wir gegangen im Wald,
Die sind nun wohl anders geworden,
Da ists’s nun so still und kalt.
Da sind nun am kalten Himmel
Viel tausend Sterne gestellt,
Es scheint ihr goldnes Gewimmel
Weit libers beschneite Feld.
Mein’ Seele ist so beklommen,
Die Gassen sind leer und tot,
Da hab ich die Laute genommen
Und singe in meiner Not.
Ach, war ich im stillen Hafen !
Kalte Winde am Fenster gehn,
Schlaf ruhig, mein Liebchen, schlafe,
Treu’ Liebe wird ewig bestehn !
5
Grün war die Weide,
Der Himmel blau,
Wir saßen beide
Aufglänzender Au.
Sind’s Nachtigallen
Wieder, was ruft,
Lerchen, die schallen
Aus warmer Luft ?
Ich hör die Lieder,
Fern, ohne dich,
Lenz ist’s wohl wieder,
Doch nichtfür mich.
6
Wolken, wälderwärts gegangen,
Wolken, fliegend fibers Haus,
Könnt ich an euch fist mich hangen,
Mit euch fliegen weit hinaus !
Tag’lang durch die Wilder schweif ich,
Voll Gedanken sitz ich still,
In die Saiten flüchtig greif ich,
Wieder dann auf einmal still.
Schöne, rührende Geschichten
Fallen mir ein, wo ich steh,
Lustig muß ich schreiben, dichten,
1st mir selber gleich so weh.
Manches Lied, das ich geschrieben
Wohl vor manchem langen Jahr,
Da die Welt vom treuen Lieben
Schön mir überglänzet war ;
Find ich’s weder jetzt voll Bangen
Werd ich wunderbar gerührt,
Denn so lang ist das vergangen,
Was mich zu dem Lied verführt.
Diese Wolken ziehen weiter,
Alle Vogel sind erweckt,
Und die Gegend glänzet heiter,
Weit undfröhlich aufgedeckt.
Regen flüchtig abwärts gehen,
Scheint die Sonne zwischendrein,
Und dein Haus, dein Garten stehen
Überm Wald im stillen Schein.
Doch du harrst nicht mehr mit Schmerzen,
Wo so lang dein Liebster sei —
Und mich tötet noch im Herzen
Dieser Schmerzen Zauberei.
(Joseph von Eichendorff)